Sie sind eine beliebte Anlageform, weil sie einfach zu handeln sind und geringe Kosten haben. So viel Geld legen die Deutschen an – und es wird immer mehr.
Die Beliebtheit von ETFs (Alternate Traded Funds) steigt insbesondere bei deutschen Sparern immer weiter. Die Gründe werden schnell klar, wenn man sich die durchschnittliche Wertentwicklung beispielsweise eines Dax-ETFs anschaut: zwischen 2010 und 2019 hat dieser eine durchschnittliche Rendite von rund acht Prozent erwirtschaftet. Beim MSCI-World-ETF waren es zwischen 1975 und 2022 sogar rund 9,2 Prozent.
Indexfonds sind im Vergleich zu aktiv verwalteten Aktienfonds kostengünstig und unkompliziert zu handeln. Die Zinsen beim Tagesgeld oder mit Sparbriefen können da trotz deutlicher Steigerungsraten in den letzten Monaten nicht mithalten. Eine aktuelle Studie bestätigt nun den anhaltenden Pattern bei ETF-Sparplänen. Fest steht: die Deutschen investieren immer mehr in sogenannte passive Geldanlagen und bilden so den größten ETF-Markt in Europa.
Sparrate der Deutschen bei rund 164 Euro professional Monat
Laut einer Studie von extraETF im Auftrag des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock werden bis Ende 2028 die jährlichen Investitionen in ETF-Sparpläne von Privatanlegern in Deutschland und Europa von 15 Milliarden Euro Ende September 2023 voraussichtlich auf über 64,3 Milliarden Euro ansteigen. Demnach dürfte sich die Zahl der Sparpläne, die von europäischen Anlegern genutzt werden, in den nächsten fünf Jahren vervierfachen.
Trotz Inflation und volatiler Märkte werde der ETF-Markt weiterhin kontinuierlich wachsen, so die Analyse der aktuellen Märkte in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien im Vergleich. Deutsche Anleger sparen laut den von extraETF analysierten Banken und Brokern derzeit durchschnittlich 164 Euro professional Monat. Laut Analyse liegt die durchschnittliche ETF-Sparplanrate im Relaxation Europas zwar etwas höher bei 175 Euro, aber die Anzahl der Sparpläne ist von allen Ländern in Deutschland am höchsten.
Prognose: 32 Millionen Sparpläne
“Momentan gibt es in Europa 7,6 Millionen monatliche Sparpläne. Von diesen 7,6 Millionen befinden sich 7,1 Millionen in Deutschland und etwa 500.000 in Kontinentaleuropa”, erklärt Christian Bimüller, Vertriebsleiter digitale Associate in Kontinentaleuropa bei BlackRock.
extraETF prognostiziert ein jährliches Wachstum von rund 25 Prozent in Deutschland, ausgehend von 7,1 Millionen Sparplänen heute. 2028 soll die Anzahl bei 21,3 Millionen Sparplänen liegen. Für Europa werden bis 2028 rund 10,7 Millionen Sparpläne prognostiziert.
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Deutsche Sparer investieren am liebsten passiv
Noch im Juni 2017, als die Zinsen für Tagesgeldkonten nahezu bei null standen und nur wenige wussten, was Indexfonds sind, lag die Zahl der ETF-Sparpläne in Deutschland bei monatlich rund 500.000, im Mai 2019 bei einer Million, und im Dezember 2020 waren es bereits mehr als zwei Millionen abgeschlossene ETF-Sparpläne. Allein in Deutschland hat sich die Zahl der ETF-Sparpläne seit 2016 verzwölffacht.
Einen deutlichen Schub bei dieser Anlageform hat es gegeben, als viele provisionsfreie Dealer-Plattformen Sparpläne ab einem Euro angeboten haben. ETF-Sparpläne erfreuen sich aus mehreren Gründen großer Beliebtheit: Sparer profitieren von der Einfachheit der Anlageprodukte, den niedrigen Kosten und der Möglichkeit, sich im Laufe der Zeit ein Vermögen aufzubauen. So viel Rendite können Sie im Durchschnitt mit ETFs erzielen.
Endkapital13.159 €
Zinsen3.159 €
Sparbuch des 21. Jahrhunderts
Mit nur wenigen Euro professional Monat können Anleger auf eine Vielzahl von ETFs zugreifen, die verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe abbilden und ihre Sparpläne bei Bedarf flexibel anpassen. “Kunden nutzen ETFs zur individuellen Geldanlage”, erklärt Christian Bimüller weiter. “Wir hören von unseren Vertriebspartnern, dass die meisten Kunden regelmäßig in ETF-Sparpläne über einen langfristigen Zeitraum hinweg investieren.”