Zwei neue Märkte entstehen in Guxhagen: Thomas Philipps und Fressnapf könnten bis Anfang 2025 fertig sein. Auch das Guxhagener Parlament ist an Bord.
Guxhagen/Melsungen – In Guxhagen soll es wieder einen Sonderposten-Markt Thomas Philipps geben. Hinzu kommen soll an der Ellenberger Straße 11 mit einem Fressnapf ein Geschäft für Tierbedarf. Das plant die Melsunger Rüttger-Gruppe. Wenn alles klappt, könnten die Märkte bis Ende 2024 oder Anfang 2025 fertig sein, sagt Matthias Braun, zuständig für Finanzen und Controlling bei der Rüttger-Gruppe.
Die Guxhagener Gemeindevertretung hat sich laut Bürgermeisterin Susanne Schneider bereits einstimmig dafür entschieden, das Projekt in einem beschleunigten Verfahren auf den Weg zu bringen. „Wir rechnen damit, dass die Formalien bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sind und wir im ersten Quartal 2024 mit dem Abriss des bestehenden Gebäudes starten können“, sagt Braun.
In dem alten Gebäude gab es bereits bis März ein Thomas-Philipps-Laden und bis Januar den Samenhandel Samen Rohde. „Das Gebäude hat allerdings nicht mehr den aktuellen Ansprüchen genügt“, berichtet Lorin Rüttger, Geschäftsführende Gesellschafterin der Rüttger-Gruppe.
Märkte profitieren von Nähe zur Autobahn
Auch die Anbindung an die Autobahn 7 sei ein Vorteil der Lage im Gewerbegebiet, sagt Rüttger. Außerdem sei für viele Guxhagener der Weg zum Ratio in Baunatal zu weit, weshalb sie gern weiterhin einen Thomas-Philipps-Markt vor Ort haben wollten. Schneider bestätigt: „Ein Thomas-Philipps-Markt wird in Guxhagen schon vermisst, seit dem der alte geschlossen ist“, sagt die Bürgermeisterin. Der Fressnapf-Markt sei ein Gewinn für die Gemeinde, weil es in der Nähe derzeit kein vergleichbares Geschäft gebe.
Ergänzt werde das Angebot an der Stelle durch den bereits vorhandenen Edeka-Markt Thorsten Hellwig. Dadurch hätten Kunden die Möglichkeit, viele Einkäufe mit kurzen Wegen zu erledigen, sagt Braun.
Es werde aber darauf geachtet, dass sich die Sortimente der neuen Märkte nicht zu sehr mit denen der vorhandenen überschneiden. „Wir wollen keinen Verdrängungswettbewerb“, sagt Rüttger. Das betreffe beispielsweise Lebensmittel und Tiernahrung.
Das Grundstück ist etwa 8770 Quadratmeter groß. Thomas Philipps soll rund 1950 Quadratmeter für den Einzelhandel bekommen. „Darin eingeschlossen ist auch eine Außenverkaufsfläche, erklärt Matthias Braun weiter. 1430 Quadratmeter des Sonderposten-Markts entfallen auf die bereits bestehende Nutzungsfläche, 520 Quadratmeter kommen noch hinzu. In dem Fressnapf könnten Kunden künftig auf einer Fläche von rund 550 Quadratmetern Tierbedarf einkaufen.
Die Märkte sollen fashionable gestaltet sein. „Wir wollen weg von Paletten und hin zu hellen breiten Gängen“, sagt Brau. Im Fressnapf sollen keine lebenden Tiere, sondern nur Artikel für Tiere verkauft werden. Die Kosten für das Projekt könne und wolle er noch nicht beziffern. Auf dem Dach soll es Fotovoltaik und Retentionsraum zur Wasserrückgewinnung geben. „Viele Dachflächen, zum Beispiel von Lebensmittelmärkten, liegen diesbezüglich brach“, sagt Lorin Rüttger. Außerdem soll es Wärmepumpen für die Gebäude geben.
Geplant seien mindestens 90 Parkplätze, davon mindestens acht barrierefrei. Außerdem seien Fahrradstellplätze geplant, die Zahl sei aber noch nicht klar, sagt Braun.
Märkte sollen langfristig an Guxhagen gebunden werden
„Die beiden Märkte sind langfristig an den Standort gebunden“, sagt Braun. Der Vertrag von Fressnapf läuft erst mal zehn Jahre, der von Thomas Philipps sogar 15 Jahre. „Bei beiden gibt es die Possibility auf Verlängerung.“
Im Einzugsgebiet von Thomas Philipps sieht Rüttger außer Guxhagen auch den Bereich rund um Melsungen, Körle und Edermünde. Die Area in Richtung Kassel sei durch das Einkaufszentrum Ratio bereits mit einem ähnlichen Markt ausgestattet. „Das Einzugsgebiet des Fressnapfs sieht ähnlich aus“, sagt sie.
Ob das Projekt tatsächlich wie geplant entstehen kann, entscheidet sich derzeit an mehreren Stellen: zum einen im Zentralausschuss des Regierungspräsidiums Kassel und zum anderen in der Offenlage des vorhabenbezogenen Bebauungsplans bei der Gemeinde, erklärt Braun. Beides sollte im Dezember abgeschlossen sein. Auch mit der Abrissgenehmigung für das bestehende Gebäude sei bis Ende des Jahres zu rechnen. (Fabian Becker)