Keine Dividende
Fresenius hat sich gestrafft – Ergebnis legt zu
21.02.2024, 08:09 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Der Gesundheitskonzern hat sich neu ausgerichtet. Der Fokus liegt auf der Kliniksparte Helios und der Medikamentensparte Kabi. Die Dialysetochter FMC, die zuletzt zunehmend zur Belastung geworden warfare, ist aus der Bilanz genommen. So getrimmt sieht sich der DAX-Konzern wieder auf Kurs.
Der Konzernumbau von Vorstandschef Michael Sen hat Fresenius wieder auf Trab gebracht. “Im Geschäftsjahr 2023 haben wir entscheidende Weichen gestellt und Fresenius wieder auf Kurs gebracht”, sagte Sen. “Diese Dynamik werden wir nutzen, um unsere Geschäfte weiter auszubauen und das Ergebniswachstum der Working Corporations Fresenius Kabi und Fresenius Helios zu beschleunigen.” Der Gesundheitskonzern verdiente operativ (Ebit) knapp 2,3 Milliarden Euro ein, ein Plus von drei Prozent. Im Jahr zuvor, als die Dialysetochter FMC in der Bilanz noch voll enthalten warfare, warfare das Ergebnis noch gesunken. Im Abschlussquartal übertraf es deutlich die Analystenerwartungen.
Für dieses Jahr strebt Sen ein beschleunigtes Ergebniswachstum an: Das operative Ergebnis soll währungsbereinigt zwischen vier und acht Prozent steigen. Das organische Umsatzwachstum soll sich auf drei bis sechs Prozent belaufen. Insgesamt kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 22,3 Milliarden.
Fresenius hatte Ende November die bilanzielle Entflechtung von FMC abgeschlossen. Durch einen Rechtsformwechsel bei dem Dialysespezialisten muss Fresenius die Tochter nicht mehr voll bilanzieren. In der Corona-Pandemie warfare FMC immer mehr zum Bremsklotz für den lange erfolgsverwöhnten Konzern geworden: Mehr Dialysepatienten als gewöhnlich starben, zudem wurde das Unternehmen vom Personalmangel in der Pflege hart getroffen.
Bei den Ergebnissen von Fresenius ging es seit 2020 nur noch abwärts. Obwohl es operativ wieder runder lief, stand 2023 unter dem Strich ein Verlust von 594 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,37 Milliarden Euro vor Jahresfrist zu Buche, vor allem wegen hoher Wertberichtigungen infolge von Kursverlusten bei FMC, an der der Konzern noch 32 Prozent hält.
Sen verkaufte im vergangenen Jahr zahlreiche Randgeschäfte wie etwa die Kinderwunsch-Klinikkette Eugin. Fresenius soll sich auf die Medikamentensparte Kabi sowie die Klinikkette Helios konzentrieren. FMC soll wie die kriselnde Dienstleistungssparte Vamed, bei der Sen ebenfalls aufräumte, nur noch als Finanzbeteiligung geführt werden. Die Aktionäre müssen derweil auf eine Dividende verzichten, wie Fresenius bereits im Dezember angekündigt hatte. Denn der Konzern will Staatszuschüsse für Energiekosten der Helios-Krankenhäuser von bis zu 300 Millionen Euro nicht zurückzuzahlen und die Mittel zum Schuldenabbau nutzen. Damit darf das Unternehmen für 2023 keine Dividenden ausschütten und keine Boni an Supervisor zahlen.