Kommentar
Ohne ein veganes Angebot hat der Markt keine Likelihood
Der Bohnenburger ist der Renner am veganen Stand auf dem Weihnachtsmarkt.
© Quelle: Johannes Becker
Siegen. Es struggle schon erstaunlich, wie sich die Menschen im vergangenen Jahr auf Fb über das neue vegane Angebot auf dem Weihnachtsmarkt in Siegen äußerten. Und auch in diesem Jahr ist es durchaus spannend, sich in der Nähe des Standes aufzuhalten, um zu hören, wie sehr ein Burger-Patty aus Bohnen und eine Möhre als Bestandteil eines Hotdogs die Menschen „triggern“.
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Man könnte meinen, mit der Eröffnung des veganen Angebots sei ein Verbot für alle tierischen Produkte auf dem Markt einhergegangen. Dabei gibt es nach wie vor Bratwürste und Schwenkgrills an den einschlägigen Ständen, Butter zu den Poffertjes, Schinken im Crêpes, Gulasch im Schälchen, mit Fischblase geklärten Wein und sogar Schaffelle, die zu Decken vor Ort verarbeitet werden.
Die Zahl der Vegetarier und Veganer wächst immer weiter
Doch damit all das erhalten bleibt, ist es unverzichtbar, dass es auch neue und vor allem vegane Angebote gibt. Denn mittlerweile bezeichnen sich mehr als sechs Prozent der Deutschen als Veganer und sogar rund zwölf Prozent der Deutschen als Vegetarier. In einer Universitätsstadt wie Siegen dürfte der Anteil noch deutlich höher liegen. Das haben auch die Mensen der Uni längst begriffen und bieten einen Großteil ihres Angebots nur noch vegan oder zumindest vegetarisch an.
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Um in Zukunft noch ausreichend Kunden auf Weihnachtsmärkte zu locken, reicht es dann nicht mehr, Pommes und Reibeplätzchen Seite an Seite mit Wurst und Steaks zu brutzeln. Und vielleicht täte es dem einen oder anderen, dem bisher Fleisch das liebste Gemüse ist, intestine, mal in einen Bohnenburger zu beißen. Vielleicht erlebt er ja eine Überraschung. Den Hinweis aufs Klima spare ich mir – stattdessen freue ich mich auf die marinierte Möhre im Hotdog.
SZ