Berlin. Klarna bietet mit der Klarna Card eine besondere Kreditkarte an: Es ist kein Kartenkonto nötig. Was bietet diese Bankkarte sonst?
- Die Klarca Card ist eine Bankkarte von Klarna, die es virtuell und physisch gibt
- Karteninhaber können die Klarna Card mit ihrem Girokonto verbinden
- Trotz vieler Vorzüge gibt es auch Nachteile, etwa beim Bargeldbezug
Hausbanken wie die Sparkasse oder die Genossenschaftsbanken bekommen am Markt mehr Konkurrenz. Neben den Direktbanken wie der Deutschen Kreditbank (DKB) oder der ING sind es zunehmend Neobanken und Zahlungsdienstleister, die am Markt präsent sind. Neobanken sind Banken, die ihre Produkte quick ausschließlich über eine Banking-App anbieten. Hierzu zählen Commerce Republic oder die N26 Financial institution.
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Dazu kommen Zahlungsdienstleister und Unternehmen, die ebenfalls Finanzdienstleistungen anbieten. Die Kreditkarte von Amazon battle bis Ende 2023 ein Paradebeispiel dafür. Auch der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna bietet mit dem Klarna-Bankkonto und dem Festgeld plus zwei Finanzprodukte an.
Hinzu kommt die Klarna Card in Kooperation mit Visa – eine Mischung aus Debitkarte und Kreditkarte. Mit insgesamt 123 Millionen Einkäufen seit der Einführung 2019 und derzeit 280.000 monatlichen Nutzern sei die Klarna Card beliebter als je zuvor, heißt es in einer Mitteilung, die unserer Redaktion vorab vorliegt. Klarna-Deutschlandchefin Nicole Defren bezeichnet die Klarna Card als eine „bessere Different zu herkömmlichen Kreditkarten“.
Ist dem so? Wir haben uns die Klarna Card genauer angeschaut und mit Debit- und Kreditkarten am Markt verglichen. Dabei zeigen sich einige Gemeinsamkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Woher kommt die Klarna Card und ist sie eine echte Kreditkarte?
- Die Gebühren der Klarna-Bankkarte im Examine
- Gibt es ein Kreditlimit für die Klarna Card?
- Wer kann die Klarna Card bekommen?
- Klarna Card im Ausland: Kosten und Versicherung
- Nachteile und Kritik an der Klarna Card
- Klarna Card statt Kreditkarte? Ein klares Fazit
Woher kommt die Klarna Card und ist sie eine echte Kreditkarte?
In Deutschland ist die Klarna Card seit 2019 verfügbar. Mit ihr können Verbraucher an allen Visa-Akzeptanzstellen bezahlen – on-line, in Geschäften und auch im Ausland. Die Visakarte wird in die Klarna-App integriert, wo auch alle Einkäufe gesammelt werden. Die Klarna Card gibt es als virtuelle Kreditkarte für Google Pay, Apple Pay und Co. sowie als physische Bankkarte. Über die Klarna-App lässt sich die Visakarte verwalten, was das Einfrieren im Falle eines Verlusts oder Diebstahls einschließt.
Einstellungen zu kontaktlosem Bezahlen sowie zu On-line- und Auslandstransaktionen können individuell angepasst werden. Push-Nachrichten informieren, wenn die Karte verwendet wurde oder eine Zahlung fällig ist. Die Visakarte ähnelt damit der Kreditkarte von Trade Republic, die ebenfalls eng mit dem Cashkonto verbunden ist. Im Unterschied zu Commerce Republic ist die Klarna Card eine kostenlose Kreditkarte mit Verfügungsrahmen und keine Debitkarte.
Was für eine Kreditkarte habe ich?
Bei der Cost Kreditkarte werden alle Ausgaben gesammelt und normalerweise einmal monatlich abgerechnet. Der Kunde muss den kompletten Betrag zur festgelegten Zeit zahlen. Es fallen keine Zinsen an, solange der Betrag fristgerecht beglichen wird. Oft wird der Rechnungsbetrag auch direkt von einem Referenzkonto eingezogen.
Die Revolving Kreditkarte wird umgangssprachlich als echte Kreditkarte bezeichnet. Der Kunde bekommt von der Financial institution einen Kreditrahmen bis zu einem festgesetzten Restrict. Dieses ist unter anderem abhängig von der Bonität oder der Höhe der Einkünfte. Im Unterschied zu Cost kann die Rückzahlung entweder in voller Höhe oder in Teilbeträgen erfolgen. Bei Teilzahlungen fallen Zinsen an.
Die Pay as you go Kreditkarte muss vor der Nutzung aufgeladen werden. Sie eignen sich für Personen ohne regelmäßiges Einkommen oder mit schlechterer Bonität, da kein Kredit gewährt wird. Man gibt nur das Geld aus, das auf der Karte vorhanden ist.
Die Debit Kreditkarte ist direkt mit einem Bankkonto (Girokonto) verknüpft.
Alle Zahlungen mit der Debit Kreditkarte werden zeitnah vom Bankkonto abgebucht – es wird additionally kein Kreditrahmen gewährt. Debitkarten sind ein Hybrid aus Giro- und Kreditkarte. Einige Direktbanken wie die DKB oder die ING geben Debitkarten mittlerweile als Standardkarten zum Girokonto dazu.
Spezialisierte oder Bonus-Kreditkarten: Diese Kategorie umfasst Kreditkarten, die spezielle Funktionen bieten. Dazu zählen etwa Geschäftskreditkarten, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten sind, sowie Kreditkarten mit Treueprogrammen, die Punkte, Meilen oder Cashback für getätigte Einkäufe anbieten. Diese Karten können je nach Anbieter und Programm Eigenschaften der oben genannten Grundtypen (Cost, Revolving, Pay as you go, Debit) aufweisen, bieten aber zusätzliche Vorteile.
Die Gebühren der Klarna-Bankkarte im Examine
Die Klarna Card ist eine kostenlose Kreditkarte ohne Jahresgebühr und beinhaltet daher keine Fixkosten. Es können aber Gebühren entstehen, wenn bestimmte Leistungen in Anspruch genommen werden. Dazu zählt die Ratenzahlung oder wenn die Zahlungsfrist verlängert wird.
Jahresgebühr | keine |
Kartengebühr für physische Klarna Card | 7,99 Euro (einmalig) |
Effektiver Jahreszins | 14,79 Prozent |
Ersatzkarte | 10 Euro |
Zahlen im Ausland | kostenlos und ohne Fremdwährungsgebühr |
Bargeld abheben | nicht möglich |
Gegenüber einer Revolving-Kreditkarte von Mastercard oder Visa punktet die Klarna Card mit einem deutlich niedrigeren Effektiv-Zinssatz. Zum Vergleich: Die Barclays Visa hat einen Effektivzins von 23,74 Prozent. Auch die Mastercard Gold der TF Bank (24,79 %) und die Bestcard Fundamental der Santander (18,87 %) liegen deutlich darüber. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ein Effektivzins von 14,79 Prozent immer noch hoch ist.
Was ist zum Kreditlimit der Klarna Card bekannt?
Die Zinsen für einen Ratenkredit oder auch der Dispozins für die Kontoüberziehung sind deutlich niedriger, im Kreditzinsen-Ticker informieren wir über die aktuelle Zinsentwicklung. Jeder Karteninhaber bekommt von Klarna einen eigenen Verfügungsrahmen, bis zu dem die Kreditkarte ausgelastet werden kann. Nach der Antragstellung erfolgt ein Bonitätscheck. Die Kreditwürdigkeit bewerte Klarna auf Grundlage verschiedener interner und externer Informationen, erklärt eine Sprecherin.
Dazu gehören die Identitätsprüfung, aber auch die Klarna-Kaufhistorie wie frühere Transaktionen und dem Rückzahlungsverhalten. Auch „kann Klarna Informationen von externen Kreditauskunfteien wie der Schufa einholen, die bestehende Kredite, Kreditrahmen, Zahlungshistorie und andere relevante Finanzdaten umfassen“, erklärt die Sprecherin. Bei der „weichen Bonitätsprüfung“ werde die Abfrage aber nicht in der Schufa-Akte oder bei anderen Kreditauskunfteien vermerkt.
Wer kann eine Kreditkarte von Klarna bekommen?
Die Bonitätsprüfung von Klarna wirkt sich somit nicht auf die Kreditwürdigkeit aus. Beantragt werden kann eine Klarna-Kreditkarte ab 18 Jahren. Ein Klarna-Bankkonto ist dafür nicht nötig. Die Kreditkarte kann mit einem bestehenden Girokonto verknüpft werden, das als Zahlungsquelle für alle Transaktionen mit der Klarna Card dient. Zur Wahrheit gehört aber auch: Klarna kann eine Kreditkarte auch ablehnen, wenn die Kreditwürdigkeit nicht ausreicht.
Wer aber eine Kreditkarte von Klarna bekommt, kann diese im In- und Ausland als Zahlungsmittel gebührenfrei nutzen, sofern keine Zahlpause oder Ratenzahlung in Anspruch genommen wird. Klarna berechnet keine Fremdwährungsgebühr und bietet einen Reise-Rabatt in Höhe von sechs Prozent über Reserving.com an. Mit sechs Prozent ist der Reisebonus höher als bei anderen Anbietern. Die Bestcard Basic der Santander* bietet über Urlaubsplus fünf Prozent Reise-Rabatt.
Kreditkarte mit Versicherung: Alternativen zur Klarna Card
Eine weitere Different ist die Mastercard Gold der TF Bank*, die über den TF Vorteilclub ebenfalls bis zu fünf Prozent Reise-Rabatt anbietet. Was bei der Klarna Card fehlt, sind Versicherungen. Andere Kreditkarten wie die American Express Gold Card* oder die Kreditkarte von Bank Norwegian bieten einen Foundation-Reiseschutz. Versicherungen wie Kranken-, Gepäck- oder Reiserücktritt-Versicherung können gerade für Vielreisende sinnvoll sein.
Ein weiterer Nachteil ist, dass mit der Klarna Card kein Bargeld abgehoben werden kann. Daher eignet sich die Kreditkarte nur sehr bedingt als Different zur Girokarte (EC-Karte). Klarna bietet mit dem Klarna-Bankkonto und der dazugehörigen Debitkarte aber eine hauseigene Different an, mit der zweimal professional Monat kostenlos Geld abgehoben werden kann.
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Kein Bargeld mit Klarna Card – zwei Alternativen im Examine
Weil die Kreditkarte von Klarna aber ohnehin an ein Bankkonto gekoppelt werden muss, haben Verbraucher meist schon eine Giro- oder Debitkarte im Geldbeutel. Die fehlende Bargeldoption muss deshalb nicht zwingend als Nachteil gesehen werden. Wer jedoch den Bargeldbezug mit der Kreditkarte voraussetzt, findet in der Kreditkarte von Financial institution Norwegian oder in der Barclays Visa* womöglich eine bessere Different.
Financial institution Norwegian | Barclays Visa | |
Jahresgebühr | keine | keine |
Effektiver Jahreszins | 24,40 Prozent | 23,74 Prozent |
Zahlen im In- und Ausland | kostenlos ohne Fremdwährungsgebühr | kostenlos ohne Fremdwährungsgebühr |
Bargeld abheben | kostenlos ohne Mindestabhebesumme | ab 50 Euro kostenlos |
Versicherung | Ja | keine |
Die Geldanlage wie das Fest- und Tagesgeld von Klarna sowie das Klarna-Bankkonto mit der Debit- und Kreditkarte sind allgemein als sicher einzustufen. Schweden wird von den großen Ratingagenturen ebenso intestine bewertet wie Deutschland. Es gilt die EU-weite Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde und Financial institution. Zu beachten ist, dass Klarna keine Filialen in Deutschland führt und somit alle Bankgeschäfte über das On-line-Banking oder die Klarna-App abgewickelt werden müssen.
+++ viele Informationen finden Sie auch auf unserer Themenseite Kreditkarte +++
Klarna Card statt Kreditkarte der Hausbank? Unser Fazit
Die Klarna Card erinnert ein wenig an die Kreditkarte von Trade Republic*, die ebenfalls das Produktportfolio optimum ergänzt. Auch die Kreditkarte von Klarna fügt sich optimum in das Angebot ein, welches von einem Bankkonto mit Tagesgeld bis zu Finanzierungen reicht. Die Kreditkarte ist aus unserer Sicht primär für Verbraucher interessant, die schon andere Companies von Klarna nutzen oder kein separates Kreditkartenkonto eröffnen müssen.
Die Klarna Card kann an jedes Bankkonto gekoppelt werden – egal, ob Sparkasse, Genossenschafts- oder Direktbank. Aus unserer Sicht ist das ein großer Vorteil. Auch, dass Klarna eine Schufa-Prüfung ohne Eintrag vornimmt, spricht für die Kreditkarte. Schade finden wir, dass kein Bargeldbezug möglich ist und es an Zusatzleistungen wie Versicherungen und Cashback fehlt. Wer dies aber ohnehin nicht priorisiert oder voraussetzt, findet in der Klarna Card einen smarten Begleiter.
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