Quick täglich werden wir von allen Seiten mit Negativschlagzeilen bombardiert, die oft auch die Aktienmärkte und deren Efficiency betreffen. „Dax schließt auf neuem Monatstief“, hieß es gerade erst im Handelsblatt. Die Tagesschau titelt: „Erneute Verluste: Zinssorgen bremsen die Wall Avenue aus“. Warum es sich lohnt, sich von fallenden Kursen an den Märkten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, erfährst du in den nächsten Abschnitten.
Emotionale Fallen an der Börse
Schwankungen liegen in der Natur der Aktienmärkte. Wenn die Börsen auf Talfahrt gehen, kann man schon mal kalte Füße bekommen. Doch genau dann ist es besonders wichtig, nicht in Aktionismus zu verfallen. Panikverkäufe sind niemals eine gute Idee. Sicher überlegst du dir beim Kauf von Wertpapieren vorher ganz genau, ob du das betreffende Unternehmen im Portfolio haben möchtest. Auch ein Verkauf sollte wohlüberlegt sein.
Wie schwierig es ist, in Bärenmärkten ruhig Blut zu bewahren, haben die meisten von uns schon am eigenen Leib erfahren. Tatsächlich spielen Emotionen an der Börse eine große Rolle – sowohl die eigenen als auch die der anderen Anleger. Deshalb gilt: Wer seine Nerven schonen und ruhiger schlafen will, sollte sein Geld langfristig anlegen.
Ein Plädoyer für langfristiges Investieren
Langfristige Strategien sind kurzfristigen in vielerlei Hinsicht überlegen. Sie sparen Zeit, Nerven und obendrein auch noch Handelskosten.
Kurzfristige Investitionen sind per se zeitaufwendiger, weil man sich intensiver mit dem Marktgeschehen auseinandersetzen und die Börse stärker im Blick behalten muss. Bei einer langfristigen Anlage steckt man anfangs meist etwas mehr Zeit in die Aktienauswahl und die gründliche Analyse des Unternehmens, seiner Fundamentaldaten und seiner langfristigen Aussichten. Dafür gibt es nach dem Kauf nicht mehr so viel zu tun: Liegenlassen heißt die Devise.
Mit einer langfristigen Strategie und soliden, intestine recherchierten Aktieninvestments muss man nicht täglich um sein Geld bangen. Vielmehr können Kursrücksetzer als Chancen zur Aufstockung bestehender Positionen betrachtet werden. Dabei sollte man sein Portfolio trotzdem im Auge behalten und regelmäßig die eigene Investitionsthese überprüfen.
Wir sollten auch im Hinterkopf behalten, dass der Aktienmarkt auf lange Sicht einem Wachstumstrend folgt. In der Vergangenheit sind die Märkte im Laufe der Zeit gestiegen, auch wenn es zwischenzeitlich immer wieder Baisse-Phasen gab. Natürlich dürfen wir nicht einfach von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen, aber ein wenig Vertrauen in die Zukunft sollte man als Anleger schon mitbringen.
Und die Rendite?
Time out there beats timing the market. Am Tiefpunkt kaufen und am Höhepunkt verkaufen – es klingt so einfach und ist doch nicht möglich, denn niemand weiß vorher genau, wann der Höhepunkt bzw. Tiefpunkt erreicht ist.
Deshalb legen viele erfolgreiche Investoren wie Warren Buffett ihr Geld langfristig in Aktien an, unabhängig davon, ob es an den Börsen nun gerade rauf- oder runtergeht. Es lohnt sich wirklich, durchgehend am Markt investiert zu sein und keine Börsenphase zu verpassen. Einer Statistik der Financial institution of America zufolge konnte man mit einer durchgehenden Investition in den S&P 500 von 1930 bis 2020 eine Rendite von 17.715 % erzielen. Hätte man jedoch in jedem Jahrzehnt nur die zehn besten Tage verpasst, hätten lediglich 28 % unter dem Strich gestanden. Wenn man kurzfristig investiert und im Zuge dessen auch mal über lange Zeit nicht investiert ist, könnte man additionally saftige Renditen verpassen.
Aus meiner Sicht ist eine langfristige Strategie einer kurzfristigen deutlich überlegen. Es ist eine entspanntere Herangehensweise, die Privatanlegern häufig mehr Rendite verspricht – nicht zuletzt auch weil man Handelskosten spart (hin und her macht ja bekanntlich Taschen leer). Mit einer solchen Strategie ist es leichter, bei fallenden Kursen gelassen zu bleiben und Marktabschwünge als Chancen zu nutzen, um sich günstig mit Qualitätsaktien einzudecken.
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