Hauptamtsleiter Werner Vkt geht nach 47 Jahren in den Ruhestand. Sein Nachfolger Andreas Klomki ist wie er ein “Eigengewchs” der Murger Verwaltung.
Am Freitag hatte Hauptamtsleiter Werner Vkt seinen letzten Arbeitstag. Nach 47 Jahren im Dienst der Gemeinde Murg kann man ohne bertreibung sagen, dass im Rathaus eine ra zu Ende geht. Seine Nachfolge wird Andreas Klomki antreten.
Werner Vkt bezeichnet sich als bodenstndig, er hatte nie das Bedrfnis, seine Heimatgemeinde gegen die groe weite Welt einzutauschen. Er legte die Mittlere Reife in Unhealthy Sckingen ab und machte von 1976 an eine Lehre bei der Murger Verwaltung, die er 1979 an der Verwaltungsschule in Karlsruhe abschloss. Nachdem er seinen Wehrdienst abgeleistet hatte, wurde er 1980 bei der Gemeinde eingestellt und erlangte ber das Telekolleg II die Fachhochschulreife.
Der damalige Hauptamtsleiter Konrad Lthy erkannte das Potenzial des jungen Mannes und ermutigte ihn: “Du hast doch das Zeug fr den gehobenen Dienst, geh additionally studieren”. Gesagt, getan, und so studierte Werner Vkt von 1983 bis 1986 an der Hochschule fr ffentliche Verwaltung in Kehl. Nach der Staatsprfung bernahm der Diplom-Verwaltungswirt unter Brgermeister Norbert Bernauer die Leitung des Bauordnungsamtes. Im Jahre 2000 wurde er Hauptamtsleiter und blieb 23 Jahre lang in dieser Funktion.
Die Verwaltungsarbeit habe ihm Spa gemacht, sogar das Verfassen von Sitzungsprotokollen: “Fr andere ist das ein Gruel, fr mich nicht.” Besonders gerne erinnert er sich an die rund 100 Paare, die sich bei ihm standesamtlich das Ja-Wort gegeben hatten. Dass die Verwaltung im Laufe der vergangenen Jahrzehnte immer komplizierter geworden struggle, strte ihn nicht, hingegen struggle die Corona-Pandemie eine echte und unerwartete Herausforderung. Er musste nicht nur unzhlige Vorschriften umsetzen, sondern auch die Notbetreuung an Schulen und Kindergrten organisieren, wobei es auch unangenehme Entscheidungen zu treffen galt.
Whrend seines Dienstes unter vier Brgermeistern – Walter Honer, Norbert Bernauer, Michael Schke und Adrian Schmidle – erlebte er die Gemeindepolitik hautnah mit, doch getreu seinem Amtsverstndnis hlt sich der Verwaltungsfachmann mit politischen uerungen zurck: “Meine Aufgabe ist es, die Beschlsse des Gemeinderates umzusetzen, aber nicht zu kommentieren.” Er schtzt auch die mit dem Leben und Arbeiten in einer kleinen Gemeinde verbundene Nhe zu seinen Mitbrgern. Da er schrg gegenber dem Rathaus wohnt, ist sein Arbeitsweg sehr kurz, dennoch kann es vorkommen, dass er auf diesen wenigen Metern von mehreren Brgern angesprochen wird. “Ich werde, genau wie der Brgermeister, als Mann fr alle Flle wahrgenommen – dann nehme ich die Anliegen auf und leite sie an die entsprechenden Stellen weiter.” Nach 47 Jahren in Pension zu gehen, bedeutet fraglos einen Einschnitt, aber langweilig wird es Werner Vkt nicht: Er plant, mit seiner Ehefrau Silvia und dem Beagle Emil per Wohnwagen nach Sdfrankreich zu reisen. Auch Italien wrde er gerne nher erkunden. “Aber wir werden uns auf Europa beschrnken, exotische Ziele streben wir nicht an.” Auerdem ist er Mitglied in den Geschichtsvereinen Waldshut und Markgrflerland und in der Badisch-Fricktalischen Vereinigung fr Heimatkunde. Da er familir in Murg verwurzelt und ortsbekannt ist, “kommen Themen ohne Ende auf mich zu”. Besonders interessiert ihn sein Vorfahr Jakob Vkt, der im Jahre 1783, im Alter von 24 Jahren, als Soldat im Dienst von Piemont-Sardinien gestorben ist. Vkt hat bereits im Staatsarchiv von Turin die Bataillonsbcher eingesehen und mchte mehr ber Soldaten aus dem deutschen Sprachraum in fremden Regimentern erfahren.
Seinen Nachfolger Andreas Klomki, ebenfalls ein “Eigengewchs” der Murger Verwaltung, hat er ber mehrere Wochen eingearbeitet, so dass ein nahtloser bergang gewhrleistet ist. Stellvertretende Hauptamtsleiterin wird Svenja Greb.