Exklusiv US-Fondsriese Vanguard stellt seinen Robo-Advisor in Deutschland ein
Nach langer Vorbereitung im Verborgenen brachte der US-Vermögensverwalter Vanguard im Frühjahr 2022 einen Robo-Advisor in Deutschland an den Begin. Wegen ausbleibender Resonanz wird das Projekt nun eingestellt
Der US-Vermögensverwalter Vanguard stellt sein Robo-Advisor-Geschäft in Deutschland ein. Das erfuhr Capital aus dem Unternehmensumfeld. Kunden sollen noch im Laufe des Dienstags darüber informiert werden. Vanguard selbst bestätigte den Schritt auf Anfrage. Man habe das deutsche Geschäft strategisch überprüft. Anlegern würden über Vertriebspartner weiterhin Angebote von Vanguard zur Verfügung stehen. „Gleichzeitig müssten wir noch die notwendige Größe erreichen, um den Vanguard Make investments-Service effizient zu betreiben. Aus diesem Grund haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, unsere Plattform Vanguard Make investments zu schließen“, teilte ein Sprecher mit.
Vanguard, Pionier im Handel mit passiven Indexfonds (ETFs) und nach Blackrock der zweitgrößte größte Vermögensverwalter der Welt, hatte im Frühjahr 2022 einen sogenannten Robo-Advisor in Deutschland gestartet. Dabei handelt es sich um ein weitgehend automatisiert verwaltetes Depot aus ETFs. In den USA betreibt der Vermögensverwalter bereits den mit Abstand größten Anbieter, er verwaltet rund 200 Milliarden Greenback an Kundengeldern. Das Geld legt der Robo automatisiert in die eigenen Vanguard-ETFs an.
Nachfrage „unter den Erwartungen“
Der Begin in Deutschland conflict zuvor weitgehend im Verborgenen vorbereitet worden. Für das Projekt beauftragte Vanguard die digitale Beratungseinheit der Boston Consulting Group, BCG Digital Ventures. Dazu holte der Vermögensverwalter mit Jesper Wahrendorf und Andreas Bittner zwei erfahrene Fintech-Supervisor an Bord.
Bei deutschen Anlegerinnen und Anlegern stieß das Angebot nach dem Begin jedoch auf wenig Resonanz. Diese blieb „unter den Erwartungen“, wie Wahrendorf im Frühjahr 2023 öffentlich sagte.