Beflügelt von einer fulminanten November-Rallye an der Wall Road, kletterten die Aktien im marktbreiten S&P 500 am Montag auf den höchsten Stand seit Anfang August. Seit seinem Tief Ende Oktober hat der US-Leitindex in der Spitze schon 11% zugelegt. Aber der Nasdaq 100 schießt den Vogel ab. Der Technologie-Index stieg in nur drei Wochen um 14% und erreichte dabei ein neues Jahreshoch. Auf Jahressicht liegt er somit über 44% im Plus – sein Rekordhoch ist nun zum Greifen nah. Wenn es nach einigen Wall Road-Strategen geht, dann setzt sich die Hausse auch im kommenden Jahr fort. Es wird mittlerweile die Marke von 5.000 Punkten für den S&P 500 ausgerufen.
S&P 500: Anstieg auf Rekordhoch in 2024
Wie Bloomberg berichtet, wachsen an der Wall Road die Wetten auf den S&P 500-Rekord. Eine Analystin von RBC Capital Markets schließt sich ebenfalls den bullischen Prognosen für 2024 an. Der S&P 500 wird im nächsten Jahr auf ein Rekordhoch steigen, unterstützt durch eine constructive Stimmung und robuste Bewertungen, so Lori Calvasina von RBC, die sich einer Reihe von Wall Road-Strategen anschließt, die weitere Gewinne für US-Aktien im Jahr 2024 vorhersagen.
„Die Stimmung ist vorerst konstruktiv“, schrieb Calvasina in einer Notiz. Ein Indikator für den Appetit der Anleger, der sich im Jahr 2023 als zuverlässig erwiesen hat, liegt in einem Bereich, in dem der S&P 500 innerhalb von 12 Monaten typischerweise 10 % zulegt. „Die Bewertungen können höher bleiben, als es vielen Anlegern bewusst ist“, da die sich abkühlende Inflation die Kurs-Gewinn-Verhältnisse stützen dürfte, schrieb sie.
Die Strategin geht davon aus, dass der US-Leitindex bis auf 5.000 Punkte ansteigen wird. Dies ist der Mittelwert von fünf verschiedenen Modellen, die ihr Group verwendet und die Stimmung, die Bewertungen, die Erträge, die Wirtschaft, die Politik und die Dynamik zwischen Aktien und Anleihen berücksichtigen.
Bullenlager wird größer
Calvasina schließt sich Savita Subramanian von der Financial institution of America an, die ebenfalls davon ausgeht, dass der S&P 500 das Jahr mit 5.000 Punkten abschließt – 10 % höher als am Dienstag -, da sich die Unternehmen an die höheren Zinsen angepasst und die makroökonomischen Erschütterungen überstanden haben. Andere Strategen sind ebenfalls optimistisch: David Kostin von Goldman Sachs und Manish Kabra von Societe Generale sehen den Index in der Nähe eines Rekordhochs. Michael Wilson von Morgan Stanley – ein überzeugter Wall-Road-Bär – ist in seiner Einschätzung für das nächste Jahr ebenfalls konstruktiver geworden.
Der S&P 500 ist im Jahr 2023 um 18 % gestiegen, nachdem er im letzten Jahr aufgrund der Zinswende der Federal Reserve eingebrochen warfare. Der Optimismus über die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank haben die Rallye angeheizt. Hinzu kommen der schneller als erwartete Rückgang der Inflation sowie die Aussicht auf ein Soft Landing der US-Wirtschaft.
Die RBC-Strategin sagte, dass die Unternehmensgewinne intestine genug sein werden, um ein weiteres Jahr mit Kursanstiegen zu rechtfertigen. Zudem sagt sie, dass die Attraktivität von Anleihen die Aktienrenditen nicht beeinträchtigen wird. Sie merkte aber auch an, dass die US-Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr eine Quelle der Unsicherheit sein könnten, während die für 2024 bis 2025 erwartete schleppende Konjunktur der größte Gegenwind für die Aktienmarkt-Entwicklung ist.
Dennoch bleibt Calvasina „konstruktiv für den S&P 500 im kommenden Jahr“. In ihrem bullischen Szenario könnte der Index sogar bis auf 5.300 Punkte steigen – satte 17 % über dem aktuellen Stand.
Calvasina hob ihr Kursziel für den S&P 500 Index 2023 im Mai auf 4.250 an und begründete dies mit der Erholung der Gewinnstimmung und der Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes, die die Hoffnung nährten, dass die US-Wirtschaft eine Rezession abwenden könnte. Der Index schloss am Dienstag bei 4.538,19 Zählern.
FMW/Bloomberg