Flugplatz verkaufen
Schon vor einem Jahr stand der Verkauf des Flugplatzes Latsch zur Diskussion, passiert ist noch nichts. Und so macht die Stadt wohl auch 2024 Miese – schätzungsweise knapp 100.000 Euro. Die Benützungsgebühren von 55.000 Euro reichen nicht aus, um die Kosten für den Unterhalt zu decken. Roland Richter (SPD) plädiert für eine Erhöhung der Gebühren. Wie Rechtsdezernentin Nicole Hammerl einräumt, ist die Tankstelle seit längerem defekt. Fraglich sei, ob sie überhaupt noch repariert werden könne: “Manche Ersatzteile sind nur noch per Ebay zu bekommen.” Von einem “Hirschauer Stückl” erzählt Christian Deglmann (Bürgerliste): Die Stadt habe zwar den Tower sanieren lassen, der Flugleiter aber arbeite ausschließlich unten. Sein Vorschlag: “Betankungsanlage rückbauen, Tower rückbauen”. Deglmann fordert von der Verwaltung zudem endlich einen Bericht, auf dessen Grundlage die Stadträte über einen Verkauf entscheiden können. Unterstützung erhält er von Richter. Karl Bärnklau (Grüne) wünscht sich zudem eine Prüfung, wie die Stadt die Fläche anderweitig verwenden könnte.
“Zuschussbetriebe” auf den Prüfstand
Bei den Einnahmen tut sich wenig, doch die Ausgaben galoppieren davon – nicht zuletzt wegen der Energiepreise. Das gilt für eine Reihe von städtischen Einrichtungen und Veranstaltungen, von den Sommerserenaden bis hin zu Musikschule und Stadtmuseum. Beispiel Keramikmuseum: Nur 4000 Euro Einnahmen, aber 257.000 Euro Ausgaben sind für 2024 veranschlagt. “Für den Aufwand, den wir da betreiben, sind die Einnahmen verschwindend gering”, stellt SPD-Fraktionschef Richter fest. “Darum müssen wir uns kümmern.” Wieder mal. Denn laut Dagmar Nachtigall (CSU) tagte vor geraumer Zeit ein Arbeitskreis dreimal zu diesem Thema – am Ende ohne Ergebnis. Von Schließung will aber auch Richter nicht sprechen, eventuell gäbe es ja Möglichkeiten, die Einnahmen zu erhöhen. Bei den Sommerserenaden wohl eher nicht – wegen des freien Eintritts. Sie werden daher noch teurer. Grund: Der Bauhof darf aus arbeitsrechtlichen Gründen mittwochabends und sonntags nicht mehr beim Aufbau anpacken. Externe Arbeiter kosten 8500 Euro im Jahr.
Christkindlmarkt: Höhere Standgebühren?
Der Weidener Christkindlmarkt ist schön. Aber auch schön teuer – Tendenz steigend. 2022 musste die Stadt nur 3300 Euro draufzahlen. Für heuer sind dagegen 47.000 Euro Miese prognostiziert, nächstes Jahr sollen es nochmal 14.000 Euro mehr sein. Seit zwei Jahren haben sich die Ausgaben mehr als verdoppelt, auf jetzt 124.000 Euro. Unverständlich für Dagmar Nachtigall (CSU): “Warum geben wir das nicht weiter?” Höhere Standgebühren bringt sie ins Spiel. Tatsächlich blieben sie über die Jahre konstant bei jeweils insgesamt rund 40.000 Euro.
Max-Reger-Tage: Abgespecktes Programm
Ein Rekordminus von 248.000 Euro fuhren die Max-Reger-Tage im Jahr 2023 ein – kein Wunder: Es battle ja auch das “Max-Reger-Jahr” mit einem besonderen Programm, wie Kulturamtschefin Petra Vorsatz betont. Nächstes Jahr sei lediglich “ein langes Wochenende” im Zeichen von Max Reger geplant. Zuschussbedarf: 182.800 Euro. Für Benjamin Zeitler (CSU) ist das immer noch jenseits der Schmerzgrenze. Überall liefen die Kosten davon, sagt er. “Wir müssen uns überlegen: Wie können wir die Dinge so gestalten, dass sie in fünf oder zehn Jahren noch da sind?” Vor teureren Tickets jedenfalls warnt Vorsatz: “Die Weidener sind keine hohen Eintrittspreise gewohnt.”
Keine Badeaufsicht im Stadtbad
Ausnahmsweise mal gute Nachrichten: 45.000 Euro kann die Stadt wohl aus dem Haushaltsplan streichen. Denn wie Baudezernent Oliver Seidel ankündigt, muss im Stadtbad wohl keine Badeaufsicht gestellt und damit bezahlt werden. Zu diesem Ergebnis kämen zwei Experten in einem gemeinsamen Gutachten. Dafür brächte es neue Schilder mit den entsprechenden Hinweisen. Das Gutachten selbst kostet 15.000 Euro, aber man sieht: Es rechnet sich.
Bauhof: Weniger Geld für den Fuhrpark
Beim Fuhrpark des Bauhofs fehle der Durchblick, kritisiert SPD-Mann Richter: “Ich kann nicht erkennen, wo will der Fuhrpark hin, was wird gebraucht” – und dies trotz “enormer Mittelanforderungen”. Richter wünscht sich einen detaillierten Investitionsplan. Ausgaben von 641.000 Euro waren ursprünglich für 2024 vorgesehen (unter anderem für Kipper und Kastenwagen), handstreichartig reduzieren ihn die Stadträte auf 400.000 Euro.
Für Lüftungsgeräte wird die Luft dünner
Die Belüftungsgeräte in den Weidener Klassenzimmern – sind sie nur noch Relikte der Corona-Pandemie? Teuer bleiben sie jedenfalls: 161.000 Euro soll ihre Wartung allein 2024 verschlingen. Was passiert 2025, wenn die Wartungsverträge auslaufen? Nach Meinung von SPD-Fraktionsvorsitzender Richter, selbst Lehrer, könnte sich die Stadt dann das Geld sparen: “In der Praxis sind die Geräte nicht mehr im Einsatz.”